Bernd Linnemann
Nach langer Krankheit ist in diesen Tagen der weit über die Grenzen Ahlens hinaus bekannte ehemalige Leichtathlet und Handballer Bernd Linnemann 77-jährig verstorben.
Als in den 1960er Jahren der SSV Westfalia Ahlen der Leichtathletik in der Wersestadt neuen Glanz verschaffte, war es unter anderem Bernd Linnemann, der mit Leistungen aufwartete, die bald national für Achtung sorgten. Zunächst als Mehrkämpfer, dann als Hochspringer setzte Bernd Linnemann neue Maßstäbe. Beim Sechs-Länderkampf des SSV Westfalia 1968 Ahlen auf dem Lindensportplatz übersprang der damals 21-Jährige als erster westfälischer Leichtathlet die Zwei-Meter-Marke im Hochsprung und löschte damit einen Uralt-Rekord in Westfalen aus. Diesen hatte Erich Stechemesser mit 1,96 Meter seit 1938 gehalten, damals im Schersprung erzielt. Bernd Linnemann erzielte den Zwei-Meter-Sprung im „Straddle“ (Bauchwälzer), wenige Monate bevor der Amerikaner Dick Fosbury mit seinem „Flop“ bei den Olympischen Spielen in Mexiko eine neue Ära einleitete.
Noch im selben Jahr verbesserte Bernd Linnemann dann seinen eigenen Westfalenrekord auf 2,01 Meter, der über Jahre als Rekord Bestand hatte. Bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften 1968 in Berlin wurde er mit 2,00 Metern Sechster.
Nach Beendigung seiner Leichtathletik-Laufbahn widmete sich der Ahlener dem Mannschaftssport und spielte beim Ahlener SV und der Ahlener SG Handball. Dabei profitierte er von seiner Sprung- und Wurfkraft und wurde schnell Stammspieler.
Nach seiner Aktivenzeit war Bernd Linnemann über Jahre als Übungsleiter bei Fitness- und Bewegungskursen tätig.
Die Ahlener Sportwelt wird Bernd Linnemann ein ehrendes Andenken bewahren. (dm)