Sie kennen Vorzüge und Schwächen ihrer Schützlinge und entscheiden von Spiel zu Spiel, wer auflaufen darf. Sie kümmern sich um die Befindlichkeiten ihrer Spieler*innen, planen gleichzeitig noch das Training und organisieren den reibungslosen Ablauf der (Heim-)Spiele. Kurz gesagt: Das Trainer*innen-Amt ist wohl eine der vielseitigsten Aufgaben im Fußball.
Nicht nur im Profifußball ist daher eine passgenaue Qualifizierung der Trainer*innen von unschätzbarem Wert. Auf Westfalens Fußballplätzen arbeiten Woche für Woche hunderte lizenzierte Amateur- und Jugendtrainer*innen am Erfolg ihrer Mannschaft. Alle haben entschieden, sich auszubilden zu lassen, um ihre Mannschaften qualifiziert anzuleiten. Dafür gibt es im Deutschen Fußball-Bund (DFB) und im Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) ein vielschichtiges Qualifizierungssystem.Die neue Entwicklungstreppe für Trainer*innen im Erklärvideo:
DFB-Basis-Coach ersetzt Ausbildung zum Teamleiter
Im Sommer hat das DFB-Präsidium umfangreiche Änderungen in der Ausbildung von Trainer*innen und Vereinsmanager*innen im Amateurfußball verabschiedet. Nachdem bereits die Ausbildungsstufen auf DFB-Ebene mit der B+, A, A+ und Pro Lizenz umfassend inhaltlich weiterentwickelt wurden, konnte jetzt mit der Umsetzung des zweiten Schritts die Reform hin zu einer neuen Entwicklungstreppe und einem einheitlichen Bildungsverständnis in der Qualifizierungsarbeit des DFB abgeschlossen werden. Auf Landesverbandsebene treten die Änderungen am 1. Januar 2023 in Kraft, sie umfassen das Kindertrainer*in-Zertifikat, den DFB-JUNIOR-COACH, den DFB-Basis-Coach sowie die C-Lizenz und B-Lizenz.Lizenzvorstufen bieten verschiedene Optionen, um in die Trainer*innenausbildung einzusteigen. Dazu gehört unter anderem das Kindertrainer*in-Zertifikat, das Trainer*innen einen niederschwelligen Einstieg in den Kinderfußball ermöglicht. Es kann in 20 Lerneinheiten erworben werden. Auch die Ausbildung zum DFB-Basis-Coach kann als erster Schritt ins Trainer*innenwesen absolviert werden, sie ist neu und ersetzt die zum Teamleiter. Dabei wurde der Aufwand für die Teilnehmenden von 70 auf 40 Lerneinheiten reduziert. Wer direkt ins Lizenzsystem einsteigen möchte, ist gemäß UEFA-Konvention zunächst verpflichtet, die C-Lizenz zu erwerben. Klar ist: Ob auf Kreisebene oder in der Bundesliga, ob für Kinder, Jugendliche oder Erwachsene – es gibt für jede*n Trainer*in die passende Lizenz.
Die Ausbildungen auf Landesverbandsebene sind inhaltlich umfassend überarbeitet und neu ausgerichtet worden. Dabei wird der Grundsatz der kompetenzorientierten Lehre verfolgt: Alle Ausbildungen orientieren sich an den Anforderungen aus dem sportlichen Alltag der Teilnehmenden. Umgesetzt werden sie in einem Blended-Learning-Format, das heißt in einem Wechsel von Online-, Präsenz- und Anwendungsphasen. Anders formuliert: Das erworbene Wissen wird in den Präsenzphasen vertieft und erprobt, anschließend in Anwendungsphasen im Heimatverein umgesetzt und auf Basis eines regelmäßigen Austauschs mit den Ausbilder*innen reflektiert. Deren Feedbackgespräche über die Arbeit im Klub ersetzen die bisherigen Prüfungen. Die Zeiten von Noten und langen Theorieabenden sind vorbei. Die Neuerungen stellen die Entwicklung der Trainer*innen in ihrem Vereinsumfeld in den Mittelpunkt